Schnarcherklippen
Die Schnarcherklippen sind eine der bekanntesten Felsformationen im Harz und liegen im Nationalpark Harz, südlich des Ortes Schierke. Ihr Name ist so ungewöhnlich, dass er neugierig macht und eine interessante Geschichte dahintersteckt.
Name und Phänomen
Der Name „Schnarcherklippen“ leitet sich von den Geräuschen ab, die die Felsen bei bestimmten Wetterbedingungen, insbesondere bei Südostwind, machen. Der Wind, der durch die zerklüfteten Spalten und Felsvorsprünge strömt, erzeugt Töne, die an ein Schnarchen oder Blasen erinnern. Dieses Phänomen ist relativ selten und hat den Klippen ihren berühmten Namen verliehen.
Geologie und Erscheinungsbild
Die Schnarcherklippen sind eine beeindruckende zweitürmige Granitfelsformation, die durch die typische „Wollsackverwitterung“ entstanden ist. Bei diesem Prozess verwittert das Granitgestein entlang von Rissen und Spalten, was die Felsen in rundliche, übereinandergestapelte Blöcke formt, die an Wollsäcke erinnern. Die beiden Hauptklippen sind bis zu 28 Meter hoch und stehen etwa 20 Meter voneinander entfernt.
Eine weitere geologische Besonderheit ist das Vorkommen von Magnetit im Gestein, das durch Blitzeinschläge magnetisiert wurde. Aus diesem Grund kann ein Kompass in der Nähe der Klippen abgelenkt werden.
Wanderziel und Klettermöglichkeit
Die Schnarcherklippen sind ein beliebtes Wanderziel und eine der Stempelstellen (Nr. 14) der Harzer Wandernadel. Sie sind am besten über Wanderwege von Schierke oder dem Elendstal aus erreichbar.
Der nordöstliche der beiden Felstürme ist über mehrere steile Eisenleitern besteigbar. Schwindelfreie Wanderer werden mit einem spektakulären Rundumblick über die umliegende Landschaft belohnt, einschließlich des Barenbergs, des Brockenmassivs und des Wurmbergs. Der südwestliche Felsen ist hingegen nur erfahrenen Kletterern vorbehalten.
Die Schnarcherklippen sind somit ein Ort, der Naturerlebnis, geologische Besonderheiten und literarische Geschichte auf einzigartige Weise miteinander verbindet.
