Oberharz
Der Oberharz bezeichnet den nordwestlichen Teil des Harzes, der sich hauptsächlich in Niedersachsen befindet. Er unterscheidet sich vom Unterharz (im Osten) und dem Hochharz (mit dem Brocken) durch seine geographischen, geologischen und historischen Merkmale.
Merkmale des Oberharzes
- Höhenlage: Der Oberharz ist ein Mittelgebirge mit Höhen von bis zu über 700 Metern, aber im Durchschnitt niedriger als der Hochharz. Die Landschaft ist geprägt von sanften, bewaldeten Hochebenen und tief eingeschnittenen Tälern.
- Bergbaugeschichte: Der Oberharz war ein bedeutendes Zentrum des Bergbaus, insbesondere für Silber, Blei und Kupfer. Das Oberharzer Wasserregal, ein komplexes System aus Teichen, Gräben und Stollen, wurde zur Energiegewinnung für die Bergwerke angelegt und ist heute als UNESCO-Welterbe geschützt.
- Gewässer: Die Region wird von Flüssen wie der Innerste, der Söse und der oberen Oker entwässert. Zahlreiche Stauseen und Teiche, die zum Wasserregal gehören, prägen die Landschaft.
- Orte: Bekannte Orte im Oberharz sind unter anderem Clausthal-Zellerfeld, Altenau, Sankt Andreasberg und Hahnenklee. Viele dieser Städte haben eine lange Bergbautradition.
- Klima und Vegetation: Das Klima ist typisch für ein Mittelgebirge, mit viel Wald, wobei Fichtenwälder dominieren. Die Region ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und im Winter für Skifahrer.
Die Unterscheidung zwischen Oberharz und Unterharz ist historisch gewachsen und hat oft mit den damaligen Bergamtsbezirken zu tun. Der Unterharz im Osten, der sich hauptsächlich in Sachsen-Anhalt befindet, hat eine andere Geologie, ist niedriger gelegen und hat eine weniger ausgeprägte Bergbaugeschichte in diesem Ausmaß.
