Im Schwarzen Grund
Der Schwarze Grund ist eine der idyllischsten und geschichtsträchtigsten Ecken von Dahlem. Meistens ist damit die Straße „Im Schwarzen Grund“ oder der direkt angrenzende grüne Senkengarten gemeint, der Teil der weitläufigen Parklandschaften in diesem Viertel ist.
Charakter
Die Straße Im Schwarzen Grund verläuft zwischen der Löhleinstraße und der Bitterstraße, ganz in der Nähe des U-Bahnhofs Freie Universität (Thielplatz).
Topographie: Der Name leitet sich vermutlich von einer alten Flurbezeichnung ab. Die Straße liegt unmittelbar an einem tiefer gelegenen Geländeabschnitt (einem „Grund“), der zum Thielpark gehört.
Atmosphäre: Es ist eine extrem ruhige, fast verwunschene Wohnstraße, die von prächtigen Villen auf der einen Seite und dem Blick in den grünen Parkeinschnitt auf der anderen Seite geprägt ist.
Besonderheiten
Besonders bekannt ist das Haus Nitze (Im Schwarzen Grund 4). Es wurde 1914 vom Reichsbankbaudirektor Philipp Nitze für sich selbst entworfen. Nitze nutzte die Hanglage geschickt aus. Zur Straße hin wirkt das Haus wie ein bescheidener, eingeschossiger Bau, während es sich zum Park (dem „Grund“) hin über drei Stockwerke öffnet. Es gilt als Musterbeispiel für die Dahlemer Villenarchitektur, die sich harmonisch in die Landschaft einfügt.
Prominente Nachbarn: In der Straße wohnte unter anderem die bekannte Journalistin und Publizistin Margret Boveri.
Dunkle Geschichte: In der Zeit des Nationalsozialismus wurden auch hier jüdische Eigentümer aus ihren Villen vertrieben. Später, während der Teilung Berlins, war das Viertel Teil des amerikanischen Sektors; viele Häuser dienten US-Offizieren als Unterkunft.
Der Park
Der Park ist als Gartendenkmal geschützt. Er wurde Anfang des 20. Jahrhunderts so angelegt, dass er wie eine natürliche Eiszeitrinne wirkt, mit sanften Hügeln, Teichen und alten Trauerweiden.
