Thielplatz
Der U-Bahnhof Thielplatz (heute offiziell Freie Universität (Thielplatz)) ist weit mehr als nur ein Halt der Linie U3. Er ist ein architektonisches Juwel im Berliner Südwesten und das Tor zum akademischen Herzen der Stadt.
Architektur
Der Bahnhof wurde am 12. Oktober 1913 eröffnet und gehört zur sogenannten „Dahlemer Schnellbahn“. Im Gegensatz zu den prunkvollen Bahnhöfen in Schöneberg oder Mitte, sollte die Strecke nach Dahlem den Charakter einer Gartenstadt widerspiegeln.
Der Pavillon: Das Empfangsgebäude im Stil der Reformarchitektur ist mit seinen rötlichen Klinkern und dem Walmdach eher dezent, fast wie ein Landhaus gestaltet.+
Der Einschnitt: Da die Bahn hier in einem offenen Einschnitt (Graben) fährt, wirkt der Bahnsteig hell und luftig. Die hölzernen Bahnsteigdächer und die gusseisernen Säulen versetzen einen sofort zurück in die Kaiserzeit.
Geist der Wissenschaft
Wer hier aussteigt, spürt sofort die akademische Atmosphäre. Der Bahnhof liegt inmitten des Campus der Freien Universität Berlin (FU).
Umbenennung: Lange Zeit hieß er schlicht Thielplatz. Im Jahr 2016 wurde er in Freie Universität (Thielplatz) umbenannt, um die enge Verbindung zur Universität zu unterstreichen.
Nachbarschaft: In unmittelbarer Nähe befinden sich weltberühmte Institute, wie das Max-Planck-Institut für molekulare Genetik oder das historische Harnack-Haus, das seit den 1920er Jahren ein Treffpunkt für Nobelpreisträger war.
Besonderheiten
Da die U3 hier oberirdisch bzw. im Einschnitt fährt, bietet die Einfahrt in den Bahnhof – besonders im Herbst oder Frühling – einen wunderschönen Blick auf die Berliner Villenarchitektur und das umliegende Grün.
Endstation: Bis 1929 war der Thielplatz tatsächlich der Endpunkt der Linie. Erst danach wurde die Strecke bis nach Krumme Lanke verlängert.
Denkmalschutz: Die gesamte Anlage steht unter Denkmalschutz und wurde in den letzten Jahren behutsam saniert, um den historischen Look zu bewahren.
