Grunewaldsee
Der Grunewaldsee im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf ist weit mehr als nur ein beliebtes Ziel für Hundebesitzer. Er ist ein geologisches Relikt der Eiszeit und ein Ort, an dem sich Berliner Geschichte und Natur auf faszinierende Weise kreuzen.
Geologie
Der Grunewaldsee ist Teil der sogenannten Grunewaldseenkette. Geologisch gesehen handelt es sich um eine Rinnensee-Formation, die am Ende der letzten Weichsel-Eiszeit vor etwa 15.000 Jahren entstand.
Der See ist relativ flach (maximale Tiefe ca. 3–4 Meter) und wird hauptsächlich durch Grundwasser sowie den Fenngraben gespeist. Er ist von einem breiten Schilfgürtel und Erlenbruchwäldern umgeben.
Historisches
Jagdschloss Grunewald: Am Südufer steht das älteste noch erhaltene Schloss Berlins, erbaut 1542 unter Kurfürst Joachim II. von Brandenburg. Es diente als Ausgangspunkt für herrschaftliche Jagden im umliegenden Wald.
Wandel zur Naherholung: Mit der Industrialisierung Berlins Ende des 19. Jahrhunderts wandelte sich der See vom exklusiven Jagdrevier zum Ausflugsziel für die Stadtbevölkerung.
Wissenswertes
Hundeparadies: Der Grunewaldsee ist als das bekannteste Hundeauslaufgebiet Berlins berühmt. Hunde dürfen hier offiziell ohne Leine laufen und im Wasser baden, was den See an Wochenenden sehr belebt macht.
Naturschutz: Trotz der intensiven Nutzung ist das Nordufer teilweise geschützt, um seltenen Wasservögeln Rückzugsorte zu bieten.
Wasserqualität: Aufgrund der geringen Tiefe und des hohen Nährstoffeintrags (auch durch die vielen Hunde) neigt der See im Hochsommer gelegentlich zur Algenbildung.
