Gravelbike
Gravelbikes haben sich in den letzten Jahren zu einer der beliebtesten Fahrradgattungen entwickelt, da sie die Geschwindigkeit eines Rennrads mit der Geländetauglichkeit eines Mountainbikes vereinen. Der Name leitet sich vom englischen Wort „Gravel“ ab, was Schotter oder Kies bedeutet, und verweist auf ihr bevorzugtes Terrain.
Die Besonderheiten eines Gravelbikes liegen in seiner Ausstattung und Geometrie, die es von klassischen Rennrädern unterscheiden und für den vielseitigen Einsatz optimieren:
Reifen und Laufräder
- Breitere Reifen: Im Gegensatz zu den schmalen Reifen eines Rennrads (typischerweise 23–25 mm) sind Gravelbike-Reifen mit Breiten von 35 bis 50 mm ausgestattet. Dieses größere Volumen bietet mehr Komfort, bessere Traktion und mehr Sicherheit auf unebenem Untergrund.
- Profil: Die Reifen haben meist ein leichtes Profil in der Mitte für schnelles Rollen auf Asphalt und ausgeprägtere Stollen an den Seiten für besseren Grip in Kurven und auf losem Untergrund.
- Tubeless-Option: Viele Gravelbikes sind für schlauchlose (Tubeless) Reifen ausgelegt, was den Fahrkomfort weiter erhöht und die Pannensicherheit verbessert.
Geometrie und Fahrkomfort
- Komfortable Geometrie: Die Rahmengeometrie ist weniger aggressiv und aufrechter als beim Rennrad. Ein längerer Radstand und ein flacherer Lenkwinkel sorgen für mehr Laufruhe und Stabilität, besonders bei hohen Geschwindigkeiten oder im Gelände.
- Ausgestellter Lenker (Flare): Gravelbikes verfügen über einen typischen Rennradlenker (Drop-Bar), bei dem der Unterlenkerbereich nach außen gespreizt („geflared“) ist. Dies sorgt für eine breitere Griffhaltung, die im Gelände mehr Kontrolle und Komfort bietet.
- Befestigungspunkte: Die Rahmen sind oft mit zahlreichen Ösen für Gepäckträger, Schutzbleche und mehrere Flaschenhalter versehen, was sie ideal für Bikepacking und lange Touren macht.
Komponenten
- Scheibenbremsen: Fast ausschließlich kommen hydraulische Scheibenbremsen zum Einsatz, die eine zuverlässige und hohe Bremsleistung unter allen Witterungsbedingungen bieten.
- Übersetzung: Die Schaltungen bieten in der Regel eine größere Übersetzungsbandbreite als Rennräder, oft mit leichteren Gängen. Dies ist wichtig, um auch steile Anstiege mit Gepäck oder auf losem Untergrund bewältigen zu können. Hier kommen sowohl 1-fach- als auch 2-fach-Antriebe zum Einsatz.
