Brocken
Der Brocken, auch Blocksberg genannt, ist mit 1141,2 Metern der höchste Berg im Harz und zugleich die höchste Erhebung in ganz Norddeutschland. Er liegt im Nationalpark Harz und ragt als markanter, oft nebelverhangener Gipfel aus der Landschaft.
Geschichte und Mythologie
Der Berg ist nicht nur für seine Natur bekannt, sondern auch für seine reiche Geschichte und Mythologie. Er gilt als zentraler Ort in der Walpurgisnacht, in der sich der Sage nach Hexen zum Tanz versammeln. Diese Tradition, die auch in Goethes „Faust“ thematisiert wird, zieht jährlich Tausende von Besuchern zum Hexentanzplatz in Thale.
Während des Kalten Krieges hatte der Brocken eine besondere Bedeutung, da er direkt an der innerdeutschen Grenze lag. Die DDR nutzte den Gipfel als militärischen Sperrbezirk, was den Tourismus jahrzehntelang unmöglich machte. Nach der Wiedervereinigung wurde der Berg wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
Natur und Klima
Das Klima auf dem Brocken ist rau und oft extrem. Die Wetterbedingungen ähneln denen im Hochgebirge, mit starkem Wind, häufigem Nebel und langen Schneeperioden. Deshalb wird der Brocken auch als Wetterberg bezeichnet. Die Gipfelregion ist baumlos und von Hochmooren und arktisch-alpiner Vegetation geprägt, was ein Überbleibsel der letzten Eiszeit ist.
Wanderungen und Sehenswürdigkeiten
Der Brocken ist ein beliebtes Ziel für Wanderer. Die Goetheweg ist eine der bekanntesten Routen, die von Torfhaus aus auf den Gipfel führt. Oben angekommen, kann man bei klarem Wetter eine fantastische Fernsicht genießen.
Eine weitere Attraktion ist die Harzer Schmalspurbahn, die mit historischen Dampflokomotiven von Wernigerode oder Nordhausen aus auf den Gipfel fährt. Die Fahrt durch die beeindruckende Landschaft ist ein Erlebnis für sich und bietet eine bequeme Alternative zur Wanderung.
Auf dem Gipfel gibt es ein Brockenhaus mit einem Museum zur Geschichte des Berges und seiner Natur. Auch der Brocken-Garten, ein botanischer Garten für Hochgebirgspflanzen, ist einen Besuch wert.
